#eastpark Spaziergang

Wir möchten Euch am 13. September 2020 zwischen 14Uhr und 17Uhr einladen, einen ausgiebigen Spaziergang auf dem #eastpark Gelände zu machen. 
An unterschiedlichen thematischen Ständen wollen wir unter anderem zu folgenden Themen miteinander ins Gespräch kommen:
    – Geschichte der Fläche von der DDR bis Heute
    – Ein (neuer) Park im Osten bereits gesponnene Ideen
    – F.A.Q. Wagenplatz und wer ist eingentlich Trailermoon?
    – Wie könnte es ein solidarischer Park ohne Polizei(gewalt) werden?
    – Ein Park, viele Funktionen wie geht das zusammen?
    – Gemeinschaftsgarten? Stadtfarm? und Bauspielplatz?
    – Was für eine Art von Park braucht das Viertel eigentlich?
    – uvm.
Für jene, die sich am liebsten künstlerisch ausdrücken, wird es eine Graffitiwand geben und wer eigentlich genug hat vom Reden und endlich loslegen will, kann in einer Bauecke Parkmöbel bauen. 
Wir freuen uns auf Euch!
Das Event ist eingebettet in das Festwochenende rund um den #eastpark.

Trailermoon: Richtigstellungen zum Artikel “Verwaltungsmacht” im Kreuzer

Am 5. Dezember wurde im Kreuzer ein Artikel zu dem angestrebten Park auf der Brachfläche zwischen Mariannenstr. und Schulze-Delitzschstr. veröffentlicht. Der Wagenplatz Trailermoon ist einer von zwei Wagenplätzen auf besagter Fläche. Das Kollektiv der Bewohner*innen setzt sich gemeinsam mit Nachbar*innen für einen selbstorganisierten Stadtteilpark auf dem Gelände ein. Wir erhofften uns einen informativen Artikel im Kreuzer, der die Bemühungen um den Park angemessen dokumentiert. Leider haben sich viele Ungenauigkeiten und einige Verdrehungen in den Artikel eingeschlichen, zu denen wir im Folgenden Stellung beziehen wollen.

“Aktuell wird die Fläche als Wagenplatz genutzt.”

Wenn unser Wagenplatz die Größe der gesamten Fläche hätte, dann würde es sich wohl um den größten Wagenplatz Deutschlands handeln. Tatsächlich gibt es zwei Wagenplätze auf der Fläche und beide sind eher kleinere Exemplare ihrer Art. Beide Wagenplätze füllen selbst zusammengenommen nur einen Bruchteil der großen Fläche aus. Es wäre also, auch wenn die Wagenplätze so wie bisher auf der Fläche bleiben, noch viel Platz für einen Park und Initiativen wie Bauspielplatz und Gemeinschaftsgarten. Es ist also nicht so, dass dieser Park durch uns verhindert wird, wie es die Lesenden vielleicht verstehen mögen.

“Die Altlast könne die Stadt erst sanieren, wenn der Wagenplatz das Tanklagergrundstück vollständig verlässt.”

Weil im Artikel nur von einem Wagenplatz die Rede ist, wird hier der Eindruck erweckt, dass Trailermoon auf einem Tanklager stünde. Das stimmt nicht. Das ehemalige Tanklager ist ein Teil des Wagenplatz Rhizomia, auf dem diverse öffentliche Räume für den Stadtteil geschaffen wurden. Gründe, warum der Platz das Grundstück für eine Sanierung vollständig verlassen müsste, fehlen an dieser Stelle.

Trailermoon ist auf der großen Fläche in Abstimmung mit der Bahn drei Mal umgezogen.

“Im Sommer bot die Deutsche Bahn einzelne Teile der Gesamtfläche zum Verkauf – auch die, auf denen die Wagenplätze stehen.”

Hups, hier wird plötzlich doch über Wagenplätze (Plural) gesprochen. Dabei wäre hier der Singular angemessen gewesen. Das Gelände von Trailermoon wurde zum Verkauf angeboten. Der Geländeteil von Rhizomia nicht.

“Leipzigs Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal ließ dem kreuzer mitteilen, vier Ausweichgrundstücke würden zurzeit geprüft. Bisherige Angebote seien abgelehnt worden, eigene Vorschläge hätten die Wagenplätze nicht unterbreitet.”

Um welchen Wagenplatz geht es hier? Trailermoon wurden keine Gelände von Herrn Rosenthal angeboten. Eine Ausnahme aus der Anfangszeit der beiden Wagenplätze: ein gemeinsames Grundstück für Trailermoon und Rhizomia, das zu klein für beide Plätze zusammen war und nicht berücksichtigte, dass die Plätze offene Räume für das Viertel bereitstellen und daher nicht beliebig zwangsweise in der Stadt umhergeschoben werden können. Aktueller zeigte sich Herr Rosenthal in einem kurzen Gespräch, am Rande einer Sitzung des Stadtbezirksbeirates Ost, offen dafür, die Plätze in einen Stadtteilpark zu integrieren.

Wir hoffen, unsere Ergänzungen haben einige Misverständnisse klären können, auf dass wir weiter gemeinsam erfolgreich an unserem nachbarschaftlichen Park arbeiten können.

Das würde für uns heißen, dass der Park auf der Fäche entsteht. Grünflächen sind im Leipziger Osten rar und ein öffentlicher Raum, den die Nachbarschaft direkt mitgestalten kann wäre für uns alle sehr wertvoll. Wir denken, dass der Verbleib der Wagenplätze auf der Fläche dem nicht im Wege stünde, sondern im Gegenteil den Stadtteilpark bereichern wird!

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit,

Das Wagenplatzkollektiv Trailermoon!

Stellungnahme zum anstehenden Verkauf unserer Fläche

Juli 2019: Die Fläche des Wagenplatzes Trailermoon in Leipzig Volkmarsdorf wird von der DB Immobilien öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben – das bringt Schwung in die jahrelangen Gespräche um die Brache an der Schultze-Delitzsch-Straße – allerdings aus einer eher unerwarteten Richtung. Mit dieser Stellungnahme möchten wir als Platz darlegen, was unsere Postition dazu ist und was das auch für den Leipziger Osten bedeutet.

Schon seit vielen Jahren…
Im Mai konnten wir als Wagenplatz auf eine inzwischen fünfjährige Besetzungsgeschichte zurückblicken. Von Anfang an standen wir in Kontakt mit der Deutschen Bahn, haben immer wieder unsere Position verteidigt, sind aber auch Kompromisse eingegangen. So ist Trailermoon – in Absprache mit der DB – bereits zweimal innerhalb der Fläche umgezogen, damit es mit der Entsiegeglung und der Renaturierung der Brachfläche vorangehen konnte. Zusammen mit anderen Akteuren im Leipziger Osten gründeten wir 2016 “Ein Park im Osten”, ein Bündnis für einen selbstorganisierten Park, den alle Bewohner*innen des Viertels mitgestalten und -verwalten könnten. Wir signalisierten von Anfang an Verhandlungsbereitschaft mit der Stadt und versuchten auf verschiedenen Ebenen, auf Gehör zu stoßen. Mitte 2017 wurde ein Stadtratsbeschluss verabschiedet, der die Stadtverwaltung nochmals klar zum Ankauf der Brachfläche durch die Stadt aufforderte – inklusive einer einvernehmlichen Lösung mit den Wagenplätzen (Trailermoon und Rhizomia). Im Herbst 2018 wurde uns von Seiten der Bahn dann ein Mediationsprozess angeboten, weshalb seit Beginn des Jahres mehrere sogenannte Mediationsgespräche mit einem Vertreter der DB stattfanden.

Ganz plötzlich…
Im Juni wurde uns bei einem Mediationsgespräch angekündigt, die DB würde jetzt mehrere Teilflächen aus der Gesamtfläche herauslösen und einzeln verkaufen – unter anderem die unsrige.
Das wurde uns als bestmögliche Lösung dargestellt. An sich finden wir die Möglichkeit eines Kaufs auch nicht unbedingt eine schlechte Strategie, wenn Eigentum dann kollektiviert wird und damit Spekulation und Immobilienmarkt entzogen wird. Aber als uns klar wurde, dass dieser Plan schon seit mindestens April bestand, und die Ausschreibung schon eine Woche später mit einer einwöchigen Deadline online stand, fühlten wir uns erstmal ziemlich überrumpelt; zumal in der Stadt (bis auf eine Unterabteilung des Liegenschaftsamtes) und bei den anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren niemand in Kenntnis gesetzt worden war. Vor dem Grundstücksverkehrsausschuss stellte nach unseren Informationen ein Vertreter des Liegenschaftsamts die Situation so dar, als seien die Mediationsgespräche gescheitert, und als würden – eines der typischen vereinfachenden Totschlag-Argumente – “die Wagenplätze” jeglichen Flächenankauf durch Behinderung der Altlastensanierung verhindern. Die DB hingegen versuchte sich als soziales Unternehmen zu inszenieren und versuchte uns zu beruhigen, es werde ja nicht unbedingt an den Meistbietenden verkauft, sondern an den Bestbietenden. Da fragen wir uns aber schon: Wie weit geht denn diese Kritik der reinen Marktlogik? Aktuell beläuft sich der Bodenrichtwertspreis auf 50 €/qm. Laut der Ausschreibung ist die Gewerbefläche aber – sofern eine Baugenehmigung eingeholt wird – bebaubar. Wie wahrscheinlich ist es da, dass wir tatsächlich dieBestbietenden sein können, und nach welchen Kriterien wird das dann entschieden? In den städtischen Beschlüssen war von Herauslösungen und Einzelverkäufen nie eine Rede, wie kann es sein, dass nun Teilstücke aus der Gesamtfläche herausgelöst werden, anscheinend mit Absegnung des Liegenschaftsamtes – und dann so gut wie niemand in der Stadtverwaltung davon weiß? Ob das jetzt kalkulierte Strategie um uns loszuwerden oder Fehler einzelner waren können wir auch nach Wochen von Nachforschungen nicht zweifelsfrei herausfinden, aber ganz klar ist: da hat jemand gewaltig was verbockt.

Unsere Befürchtungen sind nicht unbegründet…
Wo bleiben wir dann, wenn die Preise weit über den Bodenrichtwert hinausschnellen werden und wir als Wagenplatz, der auf kollektive Eigentumsstruktur setzt, da weder mithalten können noch wollen? Sicher ist: Wir bleiben unbequem. Denn wir sehen das nicht als isolierten Fall. Im
Leipziger Osten herrscht seit Jahren ein wahrer Spekulationsboom, Grundstückspreise und Mieten
schießen durch die Decke. Das hat zur Folge, dass sich viele Menschen nicht mehr leisten können, in Volkmarsdorf so zu wohnen, wie sie das möchten. Viele Nachbar*innen und befreundete Projekte sind von Aufwertung und Verdrängung negativ betroffen, so z.B. das selbstverwaltete Ladenkollektiv in der Eisenbahnstraße 109. Und auch ein Nachbarhaus in der Mariannenstraße, ebenfalls mit kollektiv organisierter Nutzung, wurde in diesem Jahr nicht etwa an die Hausprojektgruppe, sondern an Investoren verkauft, weil eben nur letztere in der Lage waren, das inzwischen Zehnfache des Kaufwerts des Hauses vor gut zehn Jahren zu zahlen. Wir sehen es im
Kiez: Die Bestbietenden sind eben schon die Meistbietenden.
Auf der Fläche zwischen Mariannenstraße und Schultze-Delitzsch-Straße wünschen wir und viele andere uns einen selbstorganisierten Park der Vielen an dem alle Bewohner*innen des Viertels mitwirken und dabei starke Verbindungen knüpfen können. Gemeinsam mit allen anderen
Betroffenen stellen wir uns gegen Immobilienspekulation, Entmietung und Zwangsräumung und arbeiten daran, unsere Lebensgrundlagen lieber in kollektive Strukturen zu überführen, die uns allen dienen – weniger dem Profit. Wir zählen dabei auf Sie und euch! Damit wir nicht bald auf der Straße stehen, sondern dem guten Leben für alle näher kommen!

Die Parks denen, die sie nutzen und die Plätze denen, die darauf wohnen!

PS: Wir reden auch gern mit euch am Samstag 14.09.2019 ab 15 Uhr an unserem Stand zum Fest am künftigen
Stadtteilpark Volkmarsdorf http://www.honoraryhotel.net/park-der-vielen.html

Neues vom Mond

Dieser Blog löst den alten trailermoon.blogsport.de ab. Blogsport gibt es bald nicht mehr. Trailer Moon teilt trotzdem Informationen mit der Welt und das fortan unter anderem hier.

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